Bei der Mitgliederversammlung der Hessischen Taekwondo Union (HTU) am Sonntag, 27. Juni, in Frankfurt haben die Delegierten aus 39 Vereinen den geschäftsführenden Vorstand mit großer Mehrheit wiedergewählt. Auch alle Mitglieder des erweiterten Vorstandes, die erneut zur Wahl antraten, wurden in ihren Ämtern zumeist einstimmig bestätigt. Darüber hinaus verabschiedete das Gremium mit weit mehr als Zwei-Drittel-Mehrheit die Neufassung der Hauptsatzung der HTU sowie die ebenfalls neu gefasste Jugendordnung, die in Einklang mit der Hauptsatzung gebracht worden war. Gemäß den Bestimmungen der neuen Satzung wurde der Gesamtvorstand auf die Dauer von vier Jahren statt bisher zwei Jahren gewählt.
Neu in den erweiterten Vorstand gewählt wurde am Sonntag ohne Gegenkandidat Boban Stanojevic von der Niederräder Turngesellschaft, der als Bildungsreferent künftig die Trainerausbildung für die HTU in die Hand nimmt. Sein Vorgänger Sebastian Möck trat berufsbedingt nicht mehr an. Anstelle der langjährigen Kampfrichterreferentin Technik Janisha Selvalignam wählten die Delegierten den international erfahrenen Kampfrichter Daryoush Hassanzadeh von der TKD Uni Darmstadt in den Vorstand. Selvalingam hatte dem geschäftsführenden Vorstand am Sonntagmorgen überraschend mitgeteilt, dass sie für das Amt aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung stehe. Das vakante Amt des Jugendwartes übernimmt ab sofort nach Votum der Delegierten Benedict Linz von TKD Walluf. Der erfolgreiche Kadersportler und Vereinstrainer der HTU bringt nicht nur jede Menge sportliches Know-How sondern als Leiter einer Kindertagesstätte auch die für das Amt nötige pädagogische Erfahrung mit. Veränderungen durch Wahl gab es auch im Rechtsausschuss, der künftig nach der neuen Satzung alle vier Jahre neu gewählt wird. Der Rechtsausschussvorsitzende Jens Ascherl, der im Amt einstimmt bestätigt wurde, erhält ab sofort Unterstützung durch die neu gewählten Beisitzer Tobias Dauner vom TKD Dojang Frankfurt und Alexander Berres vom JC Rüsselsheim. Zu stellvertretenden Beisitzern wählten die Delegierten Klaus Horch von Samurai Frankfurt und Che Chidi Chukwumerije vom VfL Goldstein. Als Kassenprüfer im Amt auf vier weiter Jahre bestätigt wurden Alexander Berres (JC Rüsselsheim) und Peter Dräger vom TV Fulda Neuenberg. Mit der Neuwahl am Sonntag hat sich das Engagement der Einzel-Vereine auf der übergeordneten Verbandsebene weiter erhöht: Insgesamt beteiligen sich nun gewählte Vertreter aus 14 Vereinen im Gesamtvorstand, dem Rechtsausschuss oder im Kassenprüferamt. Diskussionen hatte es insbesondere zu Anfang der Mitgliederversammlung gegeben wegen der Übertragung von Stimmrechten auf andere Vereine. Der Rechtsausschussvorsitzende Jens Ascherl erläuterte erneut die klare Rechtslage und wies darauf hin, dass Beschlüsse mit den übertragenen Stimmen angreifbar seien, wenn sich eben genau diese übertragenen Stimmen als ausschlaggebend für das Ergebnis erweisen. Auch der ehemalige HTU-Präsident und Ehrenpräsident Ulrich Hensgen hatte in einem Schreiben an alle Vereine auf die geltenden Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) hingewiesen, an das in der MV nochmals erinnert wurde. Da die übertragenen Stimmen sich bei dieser MV als nicht ausschlaggebend erwiesen, wurde nach langer Diskussion und mit Blick auf den Zeitplan vom geschäftsführenden Vorstand der Kompromiss eingegangen, dass die übertragenen Stimmen mitgezählt werden, aber im Protokoll ausdrücklich der Hinweis des Rechtsausschusses auf die dafür nötige Regelung in der Satzung und die etwaige Anfechtbarkeit von Beschlüssen vermerkt wird. Mit Blick auf die nächste Wahl in vier Jahren wird es sicherlich eine wichtige Aufgabe des geschäftsführenden Vorstandes und des Rechtsausschusses sein, in diesem Punkt vor der nächsten Mitgliederversammlung satzungskonforme Klarheit zu schaffen und Verbindlichkeit herzustellen.